Klima retten in Dubai?

Autor: Stephan Scharinger

Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und liegt direkt am Persischen Golf. Allein im Jahr 2019 kamen über 16 Millionen Besucher*innen in diese Stadt! Ein Highlight, das sich viele Tourist*innen nicht entgehen lassen wollen, sind die vielen Wolkenkratzer, darunter auch das höchste Gebäude der Welt: der Burj Khalifa (828 Meter). Vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023 wird Dubai nochmals in den Blick einer großen Öffentlichkeit geraten: In diesen zwei Wochen findet dort die 28. UN-Klimakonferenz statt.

Die UN-Klimakonferenz COP 28 – was ist das überhaupt?

Seit 1995 finden die Klimakonferenzen der UNO (United Nations Organisation, deutsch: Vereinte Nationen) jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Fast 200 Staaten sind dem Umweltabkommen der UNO beigetreten und entsenden Vertreter*innen zur Konferenz. Sie wird daher auch Conference of the Parties oder kurz COP genannt und findet heuer zum 28. Mal statt.
Ziel der jährlichen Treffen ist es, dass die Staaten gemeinsame Lösungen für die fortschreitende Klimakrise finden und den Klimaschutz verbessern – was aber meistens echt schwierig ist. Heuer zeigte sich das bereits bei der Vorbereitung der Konferenz: Die Staaten stritten sich darüber, wer doch noch Öl und Gas verbrennen darf, obwohl ein Umstieg auf alternative erneuerbare Energien besonders wichtig ist. Außerdem hielten die reichen Industrieländer ihre Versprechen, Geld an die ärmeren Entwicklungslänger zu geben, nicht ein.

Was ist das Ziel der UN-Klimakonferenz?

2015 wurde das Abkommen von Paris beschlossen, das als Grundlage für den weltweiten Klimaschutz dient. Jedes Land wurde aufgefordert Maßnahmen zu entwickeln, damit sich die Erdatmosphäre nicht so stark erwärmt: Jeder Staat soll dazu beitragen, dass die Erwärmung unter 1,5 Grad bleibt. Damals wurde außerdem vereinbart, dass man die bisherige Entwicklung nach acht Jahren – also heuer – gemeinsam besprechen würde. Bisher tut allerdings kein einziges Land genug, um das Pariser Ziel zu erreichen.

Warum wird Dubai als Austragungsort der COP 28 kritisiert?

Den Vorsitz der diesjährigen Konferenz wird Sultan Ahmed al-Dschaber übernehmen. Er ist gleichzeitig Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien in den VAE sowie Geschäftsführer einer Öl-Gesellschaft. Viele Menschen kritisieren, dass er als Chef einer Öl-Gesellschaft nicht den Vorsitz bei einer Konferenz übernehmen soll, die den Ausstieg aus Öl und Gas zum Ziel hat. Noch dazu gibt es immer wieder Probleme mit der Rede- und Pressefreiheit in Dubai.

Trotz aller Kritik ist es wichtig, dass sich Vertreter*innen aus aller Welt treffen, um die weitere Klimapolitik zu besprechen. Wenn die Erderwärmung begrenzt werden soll, muss nämlich die ganze Welt zusammenhelfen. Ein Ausstieg aus Öl und Gas ist dabei besonders wichtig – der Gastgeber Dubai, der viel Geld mit Öl verdient, sieht das aber wohl anders.