Die Expterinnen und Forscher vom WWF vergleichen die Ergebnisse mit den Reports der letzten Jahre. So können die Fachleute sehen, was besser und was schlechter geworden ist. Das Ergebnis ist ein wie ein „Gesundheits-Check“ unserer Erde. Wir können erkennen, was die Natur bedroht und auch, was diese Bedrohungen für uns Menschen bedeuten. Für die Vergleiche hat sich das Team sogar eine eigene Maßeinheit überlegt: den Living Planet Index. Am Ende des Berichts gibt es dann Empfehlungen, wie Politikerinnen und Politiker, Wirtschaftstreibende, Naturschützer und wir alle die Lage der Welt verbessern können.
Anzahl der Tiere geschrumpft
Der Bericht für 2020 sieht nicht gut aus, denn die Säugetiere, Fische, Vögel, Amphibien und Reptilien werden immer weniger. Seit 1970 ist die Anzahl vieler Tiere im Durchschnitt um zwei Drittel geschrumpft. Die Zahlen der untersuchten Wirbeltiere sind um 68 Prozent zurückgegangen. Das bedeutet in einer einfachen Rechnung: Von 1000 Tieren sind nur noch 320 übrig, von 100 Tieren nur noch 32. Zu den Arten, die von den Wissenschaftlerinnen und Forschern untersucht wurden, gehört der Östliche Flachlandgorilla. Nur noch 13 von 100 dieser wunderbaren Menschenaffen leben in einem Nationalpark im Kongo in Afrika. Schuld ist vor allem die Wilderei. Der Afrikanische Graupapagei in Ghana wurde fast ausgerottet, weil er häufig als Haustier gehandelt wird und seine Lebensräume zerstört werden. Wegen der Elfenbein-Wilderei gibt es auch viel weniger Afrikanische Elefanten in Tansania als noch vor wenigen Jahrzehnten. Auch die Tiere an den Flüssen verschwinden. Ein Beispiel ist der Chinesische Stör im Jangtse-Fluss. Kraftwerke versperren diesen Fischen den Weg zu ihren Laichgründen, sodass nur noch drei von 100 Fischen geblieben sind. Aus demselben Grund ist vor einigen Jahren der Chinesische Flussdelfin ausgestorben.
Warum werden die Tiere weniger?
Der Rückgang der Tiere und ihrer Lebensräume ist vor allem auf uns Menschen zurückzuführen. Wir verbrauchen viel zu viel von dem, was uns die Erde geben kann – Land, Energie und Wasser - und so schaden wir auch den Tieren. 30 Prozent der Landfläche wird für den Ackerbau benötigt. Der Anbau von Tierfutter für unser Fleisch macht dabei einen riesigen Anteil aus. Für Äcker und Weiden wird auch viel Wald gerodet, und den Flüssen Wasser für die Bewässerung weggenommen. Wir haben weltweit schon ein Drittel des Waldes verloren! In den letzten 50 Jahren ist jedes zweite Tier des Waldes verschwunden. Wälder sind unsere wichtigsten Verbündeten für den Klimaschutz. Menschen fischen auch die Meere leer. Sie hinterlassen viel Müll in den Meeren und an Land. Seltene Tierarten wie Tiger, Elefanten und Nashörner werden illegal gejagt, weil man ihr Fell, ihre Stoßzähne und Knochen verkaufen will.
Was können wir tun, damit es besser wird?
Viele dieser Probleme sind vermeidbar, denn es wäre genug Natur für alle da! Wir müssen die Naturzerstörung stoppen und die Erderhitzung bekämpfen. Dabei müssen alle mitmachen – Politiker, Unternehmen, Städte, Gemeinden und jede und jeder einzelne von uns. Der Kampf gegen das Coronavirus hat gezeigt, was möglich ist, wenn alle zusammenhalten. Es gibt viele Organisationen, die wilde Tiere schützen wollen. Manchmal mit Erfolg! Zum Beispiel haben sich Buckelwale, Pandas und Tiger in den letzten Jahren wieder etwas vermehrt.
HIER kannst du dir den Living Planet Report als pdf downloaden.