REIMEREI – Dezember 2023

Gedichte rund um den Weihnachtsbaum

Es gibt viele Arten auf der Welt, Weihnachten zu feiern. Aber ohne festlich geschmückten Christbaum geht gar nichts. Manche Dichter haben ihm sogar ein Gedicht gewidmet.

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Peter Zwifelhofer (geb. 1948), JÖ-Redakteur
Peter Zwifelhofer (geb. 1948), JÖ-RedakteurFoto: aPhoenix photographer/Shutterstock.com

Zeit mal zwei
Peter Zwifelhofer spielt mit dem Wort „Zeit“. Einmal fehlt das Wort, um einen vollständigen Satz bilden zu können. Und zusätzlich weist er darauf hin, dass man eben Zeit brauchen würde, um sich auf das Weihnachtsfest einstimmen zu können.

Visuelle Poesie
Der Dichter wählt für sein Weihnachtsgedicht die Form eines Tannenbaumes. Wenn die äußere Form des Gedichtes zum Inhalt passt, dann nennt man das „Visuelle Poesie“. Visuell bedeutet, dass etwas sichtbar ist.

Tipp: Versuche selbst ein visuelles Weihnachtsgedicht zu verfassen.

1. Wähle eine einfache Form, die zum Fest passt. Wie wäre es mit einer Christbaumkugel oder einer Kerze?

2. Zeichne mit Bleistift zart die Umrisslinien.

3. Nun füllst du die Form mit weihnachtlichen Sätzen oder Wörtern.

4. Zuletzt radierst du die Bleistiftlinien wieder aus. Fertig ist das visuelle Weihnachtsgedicht. Du kannst diese Technik auch für eine Weihnachtskarte verwenden.

Foto: LeManna/shutterstock.com

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird;

Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin – bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke (1875–1926), österreichischer Erzähler und Lyriker

Lass dir das Gedicht vorlesen:

Dieses Gedicht von Rainer Maria Rilke ist eines der bekanntesten und schönsten Weihnachtsgedichte in deutscher Sprache. Es erzählt von einem verschneiten Tannenbäumchen, das im Wald steht und sich danach sehnt, ein Weihnachtsbaum zu werden. Rilke verwendet für das Schneegestöber einen bildhaften Vergleich: Der Wind ist ein Hirte und die Schneeflocken sind kleine Schäfchen, die er vor sich hertreibt.

Jetzt bist du dran!

Rilke malt mit seinem Gedicht ein wunderbares Bild eines Winterwaldes. Schließ die Augen und stell dir die Landschaft und die Stimmung vor. Vielleicht möchtest du dieses Bild mit Deckfarben oder Buntstiften festhalten.

Foto: Ilona Kozhevnikova/Shutterstock.com

Der Weihnachtsbaum

In der Stille der Winternacht so klar,
Steht er da, der Weihnachtsbaum, wunderbar.
Mit seinen Zweigen, grün und voller Pracht,
Verzaubert er die Herzen in dieser Nacht.

Die Lichter glitzern, bunt und klein,
Am Baum im Wohnzimmer, so fein.
Kerzen leuchten warm und hell,
Erzählen Geschichten, die keiner vergisst, so schnell.

Doch der Baum erinnert uns weit mehr,
Als Geschenke und Lichtermeer.
Er symbolisiert Liebe und Geborgenheit,
In dieser heiligen, stillen Weihnachtszeit.

ChatGPT

Jetzt bist du dran!

Dieses etwas holprige Gedicht wurde von künstlicher Intelligenz in Sekundenschnelle verfasst.

Beantwortet folgende Fragen:

1. Was für ein Gefühl hast du, wenn du weißt, dass das Gedicht von keinem Menschen stammt?

2. Worin unterscheidet sich das KI Gedicht von den beiden anderen?

3. Kann KI menschliche Kreativität ersetzen?

4. In welchen Bereichen sollte man auch in Zukunft auf KI verzichten?

Diskutiere darüber mit deinen Mitschüler*innen in der Klasse!

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