Referatstipps: Fußball-WM

Die Sportwelt schaut von 20. November bis 18. Dezember in den Wüstenstaat Katar, wo die 22. Auflage der Fußball-WM der Männer über die Bühne geht. Die November-Ausgabe des TOPIC widmet sich in einer ausführlichen Themenstrecke dem sportlichen Großereignis, das durchaus auch kritisch beäugt werden kann. Für dich ist da sicher das eine oder andere spannende Referatsthema dabei.

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Der Ball ist rund. Und ein Spiel dauert 90 Minuten. So einfach kann Fußball sein. Um einiges komplexer wird es aber, wenn es um die 22. Auflage der Fußball-WM der Männer geht, die von 20. November bis 18. Dezember in Katar abgehalten wird. Bislang hatte der Wüstenstaat, in dem im Sommer Temperaturen von bis zu 50 Grad herrschen, mit Fußball nämlich nur wenig am Hut. Dass der Zuschlag für das gigantische Sportgroßereignis trotzdem an das Emirat am Persischen Golf ging, stößt vielerorts auf Kritik. Warum? Rund um den WM-Zuschlag wurden Korruptionsvorwürfe laut. Es hieß, dass Stimmen von Funktionären gekauft worden seien. Denn warum sollte ein Land, das lediglich auf Platz 113 der FIFA-Weltrangliste steht, tatsächlich der richtige Ort sein, um zum Fußball-Mekka zu werden?
Außerdem wird der Golfstaat schon lange wegen der Missachtung von Menschenrechten und mangelnder Meinungsfreiheit kritisiert. Selbst so mancher eingefleischte Fußball-Fan fordert deshalb dazu auf, die Weltmeisterschaft zu boykottieren.

Wie siehst du das? Sollte man die umstrittene WM gar nicht erst in sein Wohnzimmer lassen? Oder soll man Sport einfach Sport sein lassen und die „wichtigste Nebensache der Welt“ trotz kritischer Stimmen genießen dürfen? Bild dir eine Meinung und hör dich dafür auch bei deinen Mitschüler*innen, Freund*innen und Verwandten um.

Mehr zu diesem Thema erfährst du hier:

www.zdf.de/kinder/

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Eine Frage des Geldes

Flächenmäßig ist Katar gerade einmal so groß wie Oberösterreich. Finanziell ist der kleine Wüstenstaat aber ein großer Player! Schließlich gilt das Emirat dank seiner Erdölvorkommen als eines der reichsten Länder der Welt. Deshalb verwundert es auch nicht weiter, dass der aktuelle WM-Ausrichter extrem tief in die Tasche greifen konnte, um das sportliche Großereignis auszurichten.
Für die Weltmeisterschaft stampfte Katar sechs neue Fußballstadien aus dem Wüstenboden, zwei weitere wurden kostspielig umgebaut. All das kostete vier Milliarden Dollar! Dazu kommt noch das „Drumherum“ wie Transportmittel, Wohn- und Geschäftsbauten und die Strom- und Wasserversorgung, die bis zu 220 Milliarden Dollar gekostet haben sollen. Diese Rekordausgaben dürften auch nicht durch die Einnahmen gedeckt werden, die während des vierwöchigen Sportspektakels gemacht werden. Aber Katar rechnet hier anders: Die WM soll das angekratzte Image des Wüstenstaates aufpolieren. Das lässt man sich etwas kosten.

Für den Weltfußballverband FIFA wiederum ist die WM ein finanzieller Elfer. Der Verkauf der TV-Rechte ist ein super Geschäft. Auch Firmen, die sich „offizielle Sponsoren der Fußball-WM“ nennen wollen, müssen dafür tief in die Tasche greifen. Konzerne wie Adidas und Coca Cola zahlen Millionenbeträge, um beim Großereignis präsent zu sein. Dazu kommt noch der lukrative Verkauf von Karten und Lizenzen für Computerspiele. Das Geschäft mit dem Fußball sprengt alle Grenzen.

Was hältst du von diesen milliardenschweren Deals? Sind sie gerechtfertigt oder ist das alles übertrieben?

Mehr zum Geschäft mit der Fußball-WM erfährst du hier. Aber Achtung: Der Text ist recht anspruchsvoll!

www.forbes.at

Auf Menschenrechte vergessen

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International sehen die bevorstehende WM besonders kritisch. Laut Recherchen der britischen Zeitung „The Guardian“ sind bei den Vorbereitungen innerhalb von zehn Jahren nämlich mehr als 6500 Menschen gestorben. Unter den Opfern waren hauptsächlich Arbeiter*innen aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka, die unter schlimmsten Bedingungen härteste körperliche Arbeit leisten mussten. Womöglich sind die Opferzahlen aber sogar noch viel größer, da Daten aus Ländern wie Kenia oder den Philippinen noch fehlen.

Die Arbeitsbedingungen beim Bau der Stadien sollen unmenschlich gewesen sein. Die Gastarbeiter*innen hatten Arbeitstage von mehr als zehn Stunden zu stemmen. Ohne Pause! Ihrem Lohn mussten sie oft hinterherrennen. Menschenunwürdig sollen auch die Unterkünfte gewesen sein. Auf kleinstem Raum wurden so viele Menschen wie möglich zusammengepfercht. Deshalb fordern Menschenrechtler*innen nun, dass die FIFA den Betroffenen eine Entschädigungssumme von 420 Millionen Euro zahlen soll. Auch Katar soll zur Kasse gebeten werden. Ob das tatsächlich passiert, wird sich aber erst zeigen.

Wie beurteilst du die Vorkommnisse? Wie kann es passieren, dass Menschen so ausgebeutet werden? Und was kann man dagegen unternehmen?

Mehr zu diesem Thema erfährst du hier:

www.kindersache.de

www.zdf.de/kinder/

Sportliche Hintergründe

Die WM in Katar ist also eine ganz besondere: Auch deshalb, weil sie nicht wie üblich im Sommer, sondern im Winter ausgetragen wird. Kein Wunder: Bei bis zu 50 Grad Außentemperatur könnte nicht einmal der fitteste Profi einem Ball hinterherjagen.

Apropos Ball. Ja, um den dreht sich die WM natürlich auch. Wirst du live (also vor dem Fernseher) dabei sein? Wenn ja: Warum findest du Fußball so spannend? Und gibt es vielleicht auch Zahlen, Daten und Fakten, die für deine Mitschüler*innen interessant sein könnten.

Hier versorgen wir doch schon mal mit spannendem Material, aber du findest sicher noch mehr!

www.fussball-wm.pro/wm-2022/

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