Marlies Brunnhofer im Interview

Wer im E-Sport erfolgreich sein will, braucht Ausdauer, Talent und auch etwas Glück. Nur die wenigsten schaffen es bis an die Spitze, so wie Marlies Brunnhofer. Sie war die erfolgreichste E-Sportlerin Österreichs und konnte im Strategiespiel „League of Legends“ internationale Erfolge feiern.

Foto: Austrian Force, Diego Thomazini/Shutterstock.com

Wir haben Marlies Brunnhofer zum Interview getroffen:

TOPIC: Wie viel muss man trainieren, um im E-Sport ganz vorne mitmischen zu können?

Marlies Brunnhofer: Ich würde sagen, als Team sollte man schon fünf Mal pro Woche „scrimmen“, das bedeutet jeweils drei bis fünf Spiele im Team gegen andere bestehende Teams spielen und diese Spiele auch nochmals anschauen, um Fehler zu sehen und verbessern zu können. Zudem sollten die Spieler*innen täglich allein einige Games spielen, um an den individuellen Schwächen zu arbeiten.
Als Team kommen dann oft noch Vorbereitungssessions gegen bestimmte Gegner, sportpsychologische Einheiten, Fitness, Social Media Coaching und theoretische Strategieeinheiten mit dem Coach dazu. Generell kann man schon sagen, dass der Beruf eines/einer eSportler*in bei weitem die 40-Stunden-Woche übertrifft.

Wie trainieren professionelle E-Sportler*innen?

Eines der wichtigsten Trainings sind die sogenannten Scrims, also Spiele gegen ein anderes Team. Hierbei wird zum Beispiel die Kommunikation innerhalb des Teams geübt oder es werden neue Strategien ausprobiert. Es kann auch ein bestimmter Fokus auf einen Aspekt des Spiels gelegt werden, welcher so lange trainiert wird, bis alle Spieler*innen in dem Punkt 100 % auf einer Wellenlänge sind. Wenn das der Fall ist, kann zum nächsten Aspekt übergegangen werden.

Der zweite wichtige Punkt ist das Spielen in der Einzelwarteschlange, wo man gegen fünf zufällig ausgewählte andere Spieler*innen gematched wird. Hierbei ist der Teamplay-Aspekt nicht so wichtig. Deshalb kann mehr Fokus auf das Trainieren der „Mechanics“ (= Augen-Hand-Koordination, Reaktionsgeschwindigkeit) gelegt werden. Zudem kann relevantes Wissen wie zum Beispiel Match-Ups („Wie spiele ich als Champion X am besten gegen Champion Y?“) erworben werden oder neue Builds (= unterschiedliche Gegenstände, die man kaufen kann und die einen Vorteil bringen) ausprobiert werden.

In der März-Ausgabe von TOPIC findest du das gesamte Interview mit Marlies Brunnhofer.