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REIMEREI – Dezember 2024

Bitte mehr Schnee!

In den Tälern können wir nur mehr selten „weiße Weihnachten“ feiern. Selbst in den Bergen lässt der Winter oft auf sich warten. Deshalb haben wir drei Schneegedichte für dich ausgesucht. So kannst du wenigstens von der weißen Pracht träumen. Und wer weiß? Vielleicht schneit es dieses Jahr ja doch!

Foto: Subbotina Anna/Shutterstock.com

Erster Schnee


Nun seid ihr wiederkommen

Im Sturme über Nacht

Und habt die müde Erde

So still und weiß gemacht.
 

Ihr bleichen Flockensterne,

Ob ihr es wissen könnt,

Dass rings sich alles, alles

So sehr nach euch gesehnt?
 

Ich weiß viel weiße Felder,

So leer, so kahl, so weh,

Die warten nun schon lange

Des Leichentuchs von Schnee.
 

Ich weiß so viele Blümlein,

Die werden müde sein,

O, hüllt sie tief und feste

Zu süßem Schlummer ein.
 

Ich weiß ein krankes Herze,

Das sehnt sich so nach Ruh,

O, deckt das friedenlose

Mit eurem Frieden zu.
 

Ernst Goll (1887–1912)

Jetzt bist du dran!

Ernst Goll war ein österreichischer Dichter. Er lebte in Windischgrätz, das heute in Slowenien liegt.

Wer sehnt sich in Golls Gedicht nach dem Schnee? Was meinst du? Vergleiche dein Ergebnis mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler.

Flugzeug am Winterhimmel


Ich fliege im Flockengewimmel.

Ach, guter Himmel, lass das doch sein!

Ich Flugriese bin nur klein Vögelein

Gegen dich, schüttender Himmel.
 

Sag Schneegestöber, ich bäte es sehr,

Ein wenig nachzulassen.

Denn meine Flügel tragen schon schwer

An sechs ganz dicken Insassen.
 

Die spielen Karten in meinem Leib

Und trinken, weil sie so frieren.

Und wollen nach Zoppot, um Zeitvertreib

Und Örtliches zu studieren.
 

Und käme ich dort nicht pünktlich hin,

Die würden es niemals verzeihen.

Lieber Himmel, wenn ich gelandet bin,

Dann darfst du gern wieder schneien.
 

Joachim Ringelnatz (1883–1934)

Flugzeug am Winterhimmel

Das Gedicht stammt von dem deutschen Schriftsteller Joachim Ringelnatz.
Wie Dusty im Disneyfilm „Planes“ kann das Flugzeug sprechen. Es kämpft gegen schweren Schneefall und bittet den Himmel, das Schneien einzustellen, damit es seine Passagiere sicher zu ihrem Ziel bringen kann. Der Zielort Zoppot liegt an der Ostsee.

Hör dir das Gedicht an:

Videoquelle: Eva K. – Der Hörkanal/Youtube

Ein winterliches Gedicht


Erst gestern war es, denkst du daran?

Es ging der Tag zur Neige.

Ein böser Schneesturm da begann

und brach die dürren Zweige.
 

Der Sturmwind blies die Sterne weg,

die Lichter, die wir lieben.

Vom Monde gar war nur ein Fleck,

ein gelber Schein geblieben.
 

Und jetzt? So schau doch nur hinaus:

Die Welt ertrinkt in Wonne.

Ein weißer Teppich liegt jetzt aus.

Es strahlt und lacht die Sonne.
 

Wohin du siehst: Ganz puderweiß

geschmückt sind alle Felder,

der Bach rauscht lustig unterm Eis.

Nur finster stehn die Wälder.

Alexander Puschkin (1799–1837)

Ein winterliches Gedicht

Das Gedicht stammt von Alexander Puschkin. Er wurde 1799 in Moskau geboren und ist 1837 in Sankt Petersburg gestorben. Er gilt als der größte Dichter Russlands.

In diesem Gedicht ist sowohl das Schöne als auch das Bedrohliche des Winters veranschaulicht. Lies das Gedicht so oft durch, bis du es fehlerfrei vortragen kannst! Versuche in Sinnabschnitten zu sprechen. Betone nicht immer automatisch das letzte Wort der Zeile. So verhinderst du, dass du ins Leiern gerätst. Der erste Teil des Gedichtes sollte anders vorgelesen werden, als der zweite. Welcher Ausruf markiert den Stimmungswechsel?

Tauscht euch aus!

Erzählt einander von eurem aufregendsten, beeindruckendsten, lustigsten oder bedrohlichsten Schnee-Erlebnis.