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Von Petrus zu Franziskus | TOPICdigi

NEWS – Mai 2025

Von Petrus zu Franziskus

In diesem Text werfen wir einen genaueren Blick auf die Geschichte der Päpste, auf ihre Macht und Ohnmacht: Während im Mittelalter der Papst den Kaiser krönte und in der Renaissance im Luxus schwelgte, ist das jetzige Herrschaftsgebiet des Kirchenoberhauptes mit 44 Hektar winzig klein – der Staat Vatikanstadt ist ein echter Zwerg unter den Zwergstaaten.

Foto: VINCENZO PINTO / AFP / picturedesk.com

Autor: Stephan Scharinger

Eine kurze Geschichte des Papsttums

Beginnen wir aber am Anfang des Christentums! Schon für die frühen Christen war die Stadt Rom besonders wichtig: Der erste Bischof dieser Stadt soll nämlich der Apostel Petrus gewesen sein, zu dem Jesus – laut Bibel – sagte: „Du bist der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen werde“ (Matthäus 16,18). Der lateinische Name „Petrus“ bedeutet „Fels“ oder „Stein“, und die Christen glaubten, dass Petrus nun der Stellvertreter von Jesus auf der Erde war.

Ab dem Mittelalter setzte sich die Bezeichnung „papa“ (Vater) für den Bischof von Rom durch, und auf Deutsch wurde daraus „Papst“. In der Zeit um 1400 gab es für eine kurze Zeit mehrere Päpste gleichzeitig, und jeder hielt sich für den rechtmäßigen Herrscher über die Kirche.

Im Lauf der Geschichte hatten die Päpste mal mehr, mal weniger Macht. Im Mittelalter krönte der Papst den römisch-deutschen König zum Kaiser. Der König war also auf den Papst angewiesen, aber umgekehrt brauchte der Papst auch die politische Unterstützung der weltlichen Herrscher. Die Renaissance-Päpste sind für ihre großartigen Bauten wie zum Beispiel den prächtigen Petersdom in Rom, aber auch für ihr luxuriöses Leben bekannt. Dagegen sprach sich etwa der Reformator Martin Luther aus, und die evangelische Kirche lehnt das Papstamt daher ab.

Erst im 19. Jahrhundert setzte sich die Vorstellung durch, dass der Papst „unfehlbar“ sei, das heißt, dass er in Glaubensfragen nicht irren kann. Das gilt aber nur in besonderen Fällen, nicht wenn er einfach so redet, schreibt oder eine Meinung hat. Eine solch „unfehlbare“ Glaubensaussage ist seither nur ein einziges Mal getroffen worden – im Jahr 1950, als Papst Pius XII. für alle Gläubigen verkündet hat, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ist.

Das Herrschaftsgebiet des Papstes wurde im Lauf der Zeit immer kleiner, und seit 1929 besteht es nur noch aus der kleinen Vatikanstadt innerhalb Roms (0,44 km²).

Jetzt seid ihr dran!

Bildvergleich: Ihr seht die Bilder von drei Päpsten aus der Geschichte. Beschreibt die Bilder und diskutiert anschließend, wie sich das Selbstverständnis der Päpste verändert hat. Geht dabei z.B. auf die Kleidung, den Schmuck und auf das Umfeld ein.

Bild 1: Papst Pius II. (Papst von 1458–1463), Gemälde von Pinturicchio. Pius II. setzte durch, dass ein Konklave den Papst nicht mehr abwählen kann. Das war vorher möglich!
Bild 1: Papst Pius II. (Papst von 1458–1463), Gemälde von Pinturicchio. Pius II. setzte durch, dass ein Konklave den Papst nicht mehr abwählen kann. Das war vorher möglich!Foto: martinschlu.de
Bild 2: Papst Pius XII., 1939. Auffällig sind das prunkvolle Gewand, der Thron, die Papstkrone und die Straußenfedern im Hintergrund.
Bild 2: Papst Pius XII., 1939. Auffällig sind das prunkvolle Gewand, der Thron, die Papstkrone und die Straußenfedern im Hintergrund.Foto: Joachim Specht
Bild 3: Papst Franziskus im Dezember 2024 bei einer Audienz im Petersdom.
Bild 3: Papst Franziskus im Dezember 2024 bei einer Audienz im Petersdom. Foto: Riccardo De Luca - Update/Shutterstock.com

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