Wie lautet das Geheimwort?

Um den Beitrag anzuschauen, brauchst du das Geheimwort. Du findest es auf Seite 3 in deinem TOPIC.
Österreich nach 1945 | TOPICdigi

NEWS – Mai 2025

Österreich nach 1945

Vor genau 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa, bei dem Millionen Menschen ums Leben kamen. Über den schwierigen Alltag im Österreich der Nachkriegszeit erfährst du einiges in der Mai-Ausgabe von TOPIC. Dieser Text erklärt, wie sich Österreich von 1945 bis 1955 politisch entwickelt hat.

Außenminister Leopold Figl präsentiert am 15. Mai 1955 gemeinsam mit Vertretern der Alliierten den unterzeichneten Staatsvertrag.
Außenminister Leopold Figl präsentiert am 15. Mai 1955 gemeinsam mit Vertretern der Alliierten den unterzeichneten Staatsvertrag.Foto: Votava / brandstaetter images / picturedesk.com

Autor: Stephan Scharinger

Der Zweite Weltkrieg war noch nicht zu Ende, als die Alliierten (USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) Österreich im Frühling 1945 von der Herrschaft der Nationalsozialisten befreiten.
Am 27. April 1945 erklärte der Staatskanzler und spätere Bundespräsident Karl Renner die Loslösung vom Deutschen Reich – im Jahr 1938 war Österreich nämlich an Deutschland „angeschlossen“ worden. Renner rief die Zweite Republik Österreich aus. Die Alliierten erkannten diese vorläufige Regierung, die aus den Parteien ÖVP, SPÖ und KPÖ gebildet wurde, an. Damit war Österreich wieder ein eigenständiger Staat, durfte jedoch ohne Zustimmung der alliierten Besatzungsmächte keine selbstständigen Entscheidungen treffen.

Das viergeteilte Land

Von 1945 bis 1955 blieb Österreich unter alliierter Besatzung, weshalb man diese zehn Jahre auch Besatzungszeit nennt. Die vier alliierten Mächte teilten Österreich in Zonen auf.
Niederösterreich, das Burgenland und der nördliche Teil Oberösterreichs (das Mühlviertel) wurde von der Sowjetunion verwaltet. Oberösterreich südlich der Donau und Salzburg sowie ein kleiner Teil der Steiermark (das steirische Salzkammergut) bildeten die US-amerikanische Zone. Der Rest der Steiermark, Kärnten und Osttirol wurden von den Briten verwaltet. Nordtirol und Vorarlberg waren die französische Zone. Die einzelnen Bezirke Wiens waren ebenfalls auf die vier alliierten Mächte aufgeteilt, nur der erste Bezirk (die Wiener Innenstadt) wurde von allen vier gemeinsam verwaltet.

Überlege!

Schau dir jetzt die Österreichkarte an und erkläre die Bedeutung der einzelnen Farben.

Hier kommst du zur Lösung!

Jetzt bist du dran!

Während der Besatzungszeit, also von 1945 bis 1955, brauchten die Menschen eine spezielle Genehmigung, wenn sie von einer Besatzungszone in die andere reisen wollten. Die in Tirol geborene Maria Wegscheider wollte damals in einen anderen Teil Österreichs fahren, um dort eine neue Arbeit zu finden. Schau dir dieses PDF genau an und beantworte folgende Fragen: 

1. In welchen vier Sprachen ist das Dokument ausgestellt?

2. Wo und wann wurde Maria geboren?

3. Welchen Beruf hatte Maria?

4. Wie alt war Maria, als das Dokument ausgestellt wurde?

5. Von wo nach wo wollte Maria mit dem Dokument reisen?

6. Gibt es einen Hinweis, dass Maria wieder zurückreisen wollte?

Hier kommst du zur Lösung!

Österreich ist frei!

Schon seit 1947 versuchte die österreichische Regierung, einen Staatsvertrag zu erreichen, damit Österreich wieder selbstständig wird und die Besatzungszeit endet. Mit den zunehmenden Spannungen zwischen den einstigen Verbündeten USA und Sowjetunion („Kalter Krieg“) wurden die Verhandlungen jedoch immer schwieriger.
Erst nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin im Jahr 1953 ergab sich eine neue Möglichkeit: Wenn sich Österreich freiwillig bereit erklären würde, ein neutraler Staat nach Schweizer Vorbild zu werden, dann würde auch die Sowjetunion dem Staatsvertrag zustimmen. Das war schließlich am 15. Mai 1955 tatsächlich der Fall. Die Außenminister und die Botschafter der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens und Frankreichs sowie die österreichische Bundesregierung kamen im Schloss Belvedere in Wien zusammen und unterzeichneten dort den Staatsvertrag in einem feierlichen Akt.

Das Gesetz über die Neutralität Österreichs wurde dann am 26. Oktober 1955 im österreichischen Parlament beschlossen. Seit 1965 feiern wird darum alljährlich am 26. Oktober unseren Nationalfeiertag.

Wir können also feststellen: 1945 und 1955 sind zwei Jahre aus der österreichischen Geschichte, an die man sich besonders erinnern sollte. Kein Wunder also, dass wir heuer, nach genau 80 bzw. 70 Jahren, ganz speziell an diese Zeit denken.

Hör gut zu und löse das Quiz!

1. Lies dir zuerst die Fragen vom Checker-Quiz durch.
So weißt du schon, worauf du beim Zuhören achten solltest.

2. Jetzt geht’s los!
Die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags war ein riesiges Ereignis im Jahr 1955. Viele Menschen haben es damals vor Ort in Wien oder live im Radio mitverfolgt!

➤ Höre dir die ersten 12 Minuten einer spannenden Reportage über dieses historische Ereignis an: oe1.orf.at/artikel/.

3. Checker-Zeit!
Jetzt mach dich ans Checker-Quiz und zeig, was du dir gemerkt hast!

Checker-Quiz

Habt ihr gut aufgepasst? Dann könnt ihr bestimmt viele der Quizfragen beantworten. Arbeitet dazu in Zweierteams:

Quizfragen:

  1. Die Delegation welchen alliierten Landes kam als erstes im Schloss Belvedere an?
     
  2. Welcher Teil des Saales musste vorher genau geprüft werden, weil man befürchtete, etwas könnte kaputt werden?
     
  3. Wie heißt der österreichische Außenminister mit Nachnamen?
     
  4. Wer unterzeichnete den Staatsvertrag als Allererstes?
     
  5. Womit vergleicht der Reporter den Staatsvertrag?
     
  6. Welche alliierte Macht unterzeichnete den Vertrag als Letztes?
     
  7. Die Unterschrift alleine reichte für den Vertrag nicht aus. Wie wurde der Vertrag nach den Unterschriften nochmals bestätigt?

Hier findet ihr die Lösung!

 

Das könnte dich auch interessieren!

China und die anderen
News
NEWS – März 2025

China und die anderen

Türkis, Rot und Pink
News
Österreich hat eine neue Bundesregierung.

Türkis, Rot und Pink

Dein Ticket in die Welt: Erasmus+
News
NEWS – Februar 2025

Dein Ticket in die Welt: Erasmus+