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NEWS – Dezember 2024

And the winner is …

Seit 1901 werden jedes Jahr am 10. Dezember die wichtigsten Wissenschaftspreise der Welt verliehen: die Nobelpreise. Woher kommt die Idee für diese Auszeichnungen? Und welche Menschen erhalten heuer für ihre Erkenntnisse welche Preise? Das erfährst du in diesem Text.

Foto: slavantonov/Shutterstock.com

Ein Blick in die Geschichte

Autor: Stephan Scharinger

Der Mann, den du auf der Zeichnung oben siehst, war der schwedische Chemiker, Ingenieur und Industrielle Alfred Nobel. Er lebte von 1833 bis 1896 und wurde durch eine Erfindung besonders bekannt: Er erfand das Dynamit. Seine Sprengstoffe wurden beim Bau und im Bergbau, später aber auch in der Kriegsführung eingesetzt. Einerseits machte ihn seine Erfindung besonders reich, andererseits sah er ein, dass seine Erfindung zu Gewalt und Schrecken führen konnte.

1876 lernte Nobel die österreichische Friedensaktivistin Bertha von Suttner kennen – du kennst ihr Bild vielleicht von der Rückseite der österreichischen 2-Euro-Münze. Nobel war von ihrem Einsatz für den Frieden begeistert, und so setzte er schließlich im Jahr 1895 ein neues Testament auf. Darin verfügte er, dass sein großes Vermögen dafür eingesetzt werden solle, jährlich Preise für wichtige Entdeckungen in den Wissenschaften zu vergeben.

Auf diese Weise entstand eine Stiftung, die nach Alfred Nobels Tod am 10. Dezember 1896 alljährlich Personen oder Institutionen auszeichnet, die ganz besondere Leistungen für die Menschheit erzielen. Nobel nannte selbst fünf Kategorien, in denen die Preise vergeben werden sollten: Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden. Seit 1969 wird zusätzlich der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften vergeben. Fast alle Nobelpreise werden in Schweden verliehen – nur der Friedensnobelpreis wird traditionell in Norwegen überreicht.

Podcasts-Tipp

Du möchtest gerne mehr über Alfred Nobel und sein Leben erfahren? Dann besuche die Website www.planet-wissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/. Dort findest du eine Folge des Podcasts „WDR Zeitzeichen“ (ca. 15 Minuten), die einen tollen Überblick über diese bedeutende historische Persönlichkeit bietet.

Bertha von Suttner

Zu Bertha von Suttner als Kämpferin für den Frieden und als Friedensnobelpreisträgerin gibt es eine spannende Website mit vielen Materialien. Schaut euch die Seite bertha-von-suttner.net gemeinsam an.
Findet heraus, wann Bertha von Suttner den Friedensnobelpreis erhalten hat, und macht das Quiz im Kapitel „Berthas Lebensgeschichte“. Diskutiert in der Klasse darüber, warum viel weniger Frauen als Männer Nobelpreise erhalten haben.

Foto: Bertil Jonsson/Shutterstock.com

Die Nobelpreisträger*innen des Jahres 2024

Medizin
Die US-amerikanischen Forscher Victor Ambros und Gary Ruvkun werden dafür ausgezeichnet, dass sie eine entscheidende Frage der Genetik beantworten konnten: Sie fanden heraus, dass kleine RNA-Moleküle* dafür zuständig sind, welche Gene in einer Zelle aktiviert werden. Durch diese Entdeckung können wir zum Beispiel Krankheiten besser verstehen.
* Die Ribonukleinsäure (RNA) überträgt genetische Informationen, also „Bauanleitungen“, aus unserem Erbmaterial.

Physik
Der Physik-Nobelpreis geht an John Hopfield und Geoffrey Hinton. Die beiden Forscher haben dazu beigetragen, das Fundament für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zu bilden. Auf ihren Überlegungen basiert zum Beispiel das Programm ChatGPT.

Chemie
Künstliche Intelligenz spielt auch eine Rolle beim Chemienobelpreis: Die Forscher Demis Hassabis, John Jumper und David Baker haben KI-Computerprogramme entwickelt, mit deren Hilfe Proteine viel schneller und besser erforscht werden können als früher.

Literatur
Der Literaturnobelpreis geht erstmals nach Südkorea. Die Autorin Han Kang schreibt über Tabuthemen, zum Beispiel über das Leben von Außenseitern. Sie gehört zu den wenigen Frauen, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden – Männer sind nach wie vor deutlich stärker vertreten: Bisher waren nur etwa 6 Prozent aller Nobelpreisträger*innen Frauen!

Frieden
Der Friedensnobelpreis wird an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen. Diese Organisation wurde von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) gegründet und setzt sich seither unermüdlich für eine atomwaffenfreie Welt ein.

Wirtschaft
Die drei Wissenschaftler Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson werden dafür auszeichnet, dass sie untersucht haben, wie wichtig funktionierende gesellschaftliche Institutionen für den Wohlstand eines Landes sind. Beispiele für solche Institutionen sind etwa unabhängige Gerichte und eine verlässliche Polizei. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Länder, in denen die Bevölkerung ausgebeutet wird, auch deutlich weniger Wohlstand erwirtschaften können.

Übrigens: Wusstest du, dass die EU im Jahr 2012 den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa erhalten hat? Es bleibt spannend, welche Forscher*innen und Institutionen in Zukunft mit Nobelpreisen ausgezeichnet werden.

Teste dein Wissen!

Wenn du dich schon gut mit dem Thema Nobelpreise auskennst, mach das Quiz auf der Website www.scinexx.de/quiz/. Zum Glück kann man sich dort immer auch einen Tipp geben lassen. Wie viele der 10 teilweise schwierigen Fragen kannst du richtig beantworten?