
VERNETZT – November 2025
Mobbing im Netz
Julian hat im Sportunterricht heimlich ein Foto von Anna gemacht. Jetzt hat er das Bild in der Klassen-Chatgruppe gepostet.

Autorin: Sabine Steigenberger
„Haha, schaut euch das an!“ schreibt Julian in die WhatsApp-Gruppe. Das Foto zeigt Anna in einer unvorteilhaften Pose. Einige Mitschüler*innen schreiben Kommentare wie „Queen of Cringe“ oder „OMG! Das muss ich mir einrahmen“. Andere schicken lachende Emojis. Anna ist nicht zum Lachen zumute. Sie starrt auf den Bildschirm, und ihr wird gleichzeitig heiß und kalt. Soll sie etwas schreiben? Aber was? Ihre Hände zittern, als sie schließlich das Handy ausschaltet.
Am nächsten Morgen hat Anna Bauchschmerzen. Sie möchte nicht in die Schule gehen, nicht den Blicken der anderen ausgesetzt sein. Sie überlegt, sich krankzumelden. Doch das Foto und die gemeinen Kommentare lassen sich dadurch nicht einfach löschen.
Und genau das ist das Problem beim Cybermobbing: Bilder oder Nachrichten können sich rasend schnell verbreiten – und was für manche nur „Spaß“ ist, ist für andere zutiefst verletzend.
Was ist Cybermobbing?
Cybermobbing (auch „Cyberstalking“ oder „Cyberbullying“ genannt) bezeichnet das absichtliche Beleidigen, Bloßstellen, Bedrohen oder Belästigen einer Person über das Internet. Zum Beispiel durch das Verbreiten peinlicher Fotos oder Videos, das Erstellen von Fake-Profilen oder das Posten verletzender Nachrichten. Manchmal werden Personen auch beschimpft, beleidigt oder bedroht.
Was kannst du tun, wenn du von Cybermobbing betroffen bist?
- Beweise sichern: Mache Screenshots von beleidigenden Nachrichten, Bildern oder Kommentaren, inklusive Datum und Absenderinformationen.
- Melden: Nutze die Meldefunktionen der Social-Media-Plattformen, um rechtswidrige Inhalte zu melden. Seit 2021 sind große Kommunikationsplattformen verpflichtet, gemeldete Inhalte innerhalb von 24 Stunden bzw. 7 Tagen zu löschen.
- Blockieren: Blockiere die Personen, die dich belästigen, um weiteren Kontakt zu unterbinden.
- Nicht antworten: Vermeide es, auf beleidigende Nachrichten zu reagieren, da dies die Situation oft verschlimmern kann.
- Unterstützung suchen: Sprich mit Vertrauenspersonen wie Eltern, Lehrer*innen oder Freund*innen über das Erlebte. Es ist wichtig, nicht allein mit der Situation zu bleiben. Du kannst dich auch an Rat auf Draht wenden. Du erreichst die Beratungsstelle rund um die Uhr – ohne Vorwahl – unter der Nummer 147. Anonym und kostenlos.
- Anzeige erstatten: Cybermobbing ist in Österreich strafbar. Du kannst bei jeder Polizeidienststelle Anzeige erstatten. Dabei kannst du eine Vertrauensperson mitnehmen und die zuvor gesicherten Beweise vorlegen.
Lesefertigkeit
Bei den Vorschlägen, was du tun kannst, wenn andere von Cybermobbing betroffen sind, fehlen leider die Überschriften. Lies die Tipps und ergänze die jeweils passende Überschrift aus dieser Liste:
* Vertrauensperson einschalten
* Melden
* Nicht mitmachen
* Unterstützung anbieten
Vergleiche dein Ergebnis mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler.
Was kannst du tun, wenn du Cybermobbing bei anderen beobachtest?
- Überschrift: ________
Beteilige dich nicht an beleidigenden Kommentaren oder am Verbreiten peinlicher Inhalte.
- Überschrift: ________
Zeige der betroffenen Person, dass sie nicht allein ist, und biete ihr deine Hilfe an.
- Überschrift: ________
Rede mit der betroffenen Person und frag nach, ob es für sie in Ordnung ist, wenn ihr gemeinsam eine Lehrkraft oder die Eltern informiert.
- Überschrift: ________
Auch wenn du nicht direkt betroffen bist, kannst du problematische Inhalte auf den Plattformen melden.


